Kirche, Friedhof und Kriegerdenkmal
Die Wichmarer Kirche wurde nach der verheerenden Brandkatastrophe von 1731 innerhalb eines Jahres wieder aufgebaut. Durch Spenden aus ganz Deutschland und Europa wurde dies möglich.
Die Kirche besteht aus Langhaus mit Mansardendach, Turm mit Zwiebel, Turmknauf, Wetterfahne und Traube, Wichmar war früher ein Weinort.
Der dreigeschossig aufgebaute Kanzelaltar ist im barocken Baustil aus Holz gefertigt. Über dem Altar befindet sich die wunderschön gestaltete Holzdecke mit Taube und Strahlenkranz sowie über den Emporen die Holztonnendecke mit 189 vergoldeten Sternen.
Es gibt noch eine Bronzeglocke von 1830 und eine mechanische Turmuhr.
2022 wurde der Kirchgemeinde eine elektrische Orgel geschenkt. Die originale defekte Orgel liegt ausgebaut auf der 2. Empore. Seit 2023 gibt es wieder einen Taufstein in der Kirche.
Die Kirche wurde bis 1965 genutzt und verfiel in einen Dornröschenschlaf. Die Folgen waren Schäden an Dach, Mauerwerk und sogar der Statik.
Die aufwendige Sanierung wurde jahrelang geplant, aber aus Geldmangel mehrmals verschoben.
2014/15 konnten endlich Dach, Turm und Fenster mit Geldern von der Kirchgemeinde, der Landeskirche, dem Denkmalschutz sowie der politischen Gemeinde saniert werden. Durch zahlreiche Spenden und den vielen Arbeits-einsätzen Wichmarer Bürger war es möglich, die Kosten zu senken.
DAFÜR DANKEN WIR ALLEN HERZLICH.Nach 50 Jahren wurde 2015 erstmals wieder ein Gottesdienst in der Kirche gehalten.
2016 bis 2021 erfolgte dann die aufwendige Innensanierung.
Nun erstrahlt die schöne Kirche im neuen Glanz und es lohnt sich, einen Blick hinein zu werfen. Sie steht allen Interessierten offen, für ein Gebet oder einem stillen Moment des Verweilens.
Der Friedhof rund um die Kirche ist sicher genauso alt wie die Kirche. Viele Wichmarer Pfarrer fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Der in Jena bekannt und berühmt gewordene Horst Lommer wurde als Sohn des Pfarrers Carl Christian Zacharias Lommer in Wichmar 1824 geboren. Er hat als 1. Vorsitzender des Verschönerungsvereins in Jena die Umgebung des Landgrafen als Ausflugsziel mitgestaltet und wurde zum Ehrenbürger von Jena ernannt. Des Weiteren ist ein Weg nach ihm benannt, der Lommerweg in Jena-West.
Das Grab von Carl Christian Zacharias Lommer befindet sich rechts vor dem Kircheneingang und kann ebenfalls besucht werden.
Das Kriegerdenkmal befindet sich links vom Friedhofseingang und wurde am 19.11.1922 eingeweiht.
Während der DDR-Zeit wurde es abgebaut und eingelagert, in den 1990er Jahren wieder aufgestellt und mit den Namen, der im 2. Weltkrieg gefallenen Wichmarer Bürgern ergänzt.