Kehre
Die Kehre ist die Bezeichnung für eine Raststätte unter freiem Himmel in der Nähe der Grümpelmühle.
Von Jena kommend befindet sie sich linksseitig der Straße in einer Kurve kurz vor der ersten Einfahrt nach Wichmar.
Sie war eine Einkehr für die Händler und Kaufleute mit ihren Planwagen bis in das 19. Jahrhundert hinein auf der sogenannten Nürnberger Straße, die von Nürnberg über den Thüringer Wald bis nach Naumburg und Leipzig führte.
Kein Handelswagen fuhr an der Kehre vorbei, ohne zu halten, da zusätzliche Zugpferde zur Bewältigung des Rodameuscheler Berges vorgespannt werden mussten.
Die Wichmarer Weinbauern schenkten hier ihren selbst gekelterten Wein an die Fuhrleute aus.
Die Kehre stand genau auf der Grenze zwischen den Fürstentümern Altenburg und Weimar, somit entwickelte sich ein lebhafter Grenzverkehr und Grenzschmuggel.
Ab 1967 wurde eine Kiesgrube auf der Kehre durch die Gemeinde eröffnet und später wieder geschlossen und verfüllt. Seitdem wird die Fläche als Grünland genutzt.